Als letztes Jahr die Comicverfilmung Dredd, basierend auf dem Comic Judge Dredd, weltweit in die Kinos kam, standen die Chancen für einen Erfolg am Box Office eigentlich nicht schlecht, denn im Sommer hatte eine Preview des Films auf der Messe Comic Con für positive Reaktionen gesorgt und im Vorfeld des Kinostarts konnte man eine ganze Reihe guter Kritiken eingeheimsen. Als dann die Umsatzzahlen vorlagen, machte sich große Ernüchterung breit, denn das Einspielergebnis blieb nicht nur deutlich hinter den Erwartungen zurück, sondern man schaffte es nicht einmal, die Produktionskosten wieder reinzubekommen. Dredd war gefloppt und eine mögliche Fortsetzung damit gestorben.
Inzwischen liegt Dredd auf einigen Märkten auf DVD bzw. Blu-ray vor und legt dort eine bemerkenswerte Performance hin. Wie die Website SciFi Pulse zu vermelden weiß, führt der Film mehrere DVD- und BD-Charts an und innerhalb der ersten Woche seit Erscheinen fanden bereits 650.000 Einheiten in Großbritannien zahlende Abnehmer. Zudem belegt der Streifen aktuell die Top-Position einiger Charts von Portalen für kostenpflichtige Downsloads. Angesichts dieser Entwicklung werden manche SF-Fans sich vielleicht daran erinnern, dass angeblich hervorragende Verkaufszahlen der Staffelbox von Firefly dafür sorgten, dass es den Film Serenity gab. Könnte es also doch ein Sequel von Dredd geben, wenn der Film sich so gut auf DVD und BD verkauft?
So sehr sich manche dies wünschen mögen, die Chancen dafür sind bestensfalls theoretischer Natur, denn es wäre schon eine gewaltige Leistung, wenn die Abverkäufe die Verluste ausgleichen würden, die Dredd dem Studio bei der Erstauswertung eingebracht hat. Der Film hatte ein Budget von ca. 50 Mio. Dollar und spielte nach Informationen von Box Office Mojo weltweit gerade einmal ca. 33 Mio. ein. Dieses Geld teilen sich die Kinobetreiben und der Verleih zu ungefähr gleichen Teilen mit dem Studio, dem umterm Strich daher etwa 16,5 Mio. Dollar bleiben. Dies ergibt ein Defizit von ca. 33,5 Mio. Dollar, das noch größer ausfällt, wenn man die Kosten für die Promotion noch hinzurechnet, die in den Filmbudgets zumeist nicht enthalten sind. Wenn dieses Geld (man kann mit gutem Gewissen von Außenständen von mehr als 50 Mio. ausgehen) durch den Verkauf von DVDs, BDs und durch kostenpflichtige Downloads wieder hereinkäme, wäre ein Sequel vielleicht denkbar, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Bekanntlich soll man niemals nie sagen, allerdings sollten nur absolute Zocker derzeit ihr Geld darauf verwetten, dass es eine Fortsetzung von Dredd in absehbarer Zeit geben wird.
Link: Bericht bei SciFi Pulse
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