DVD-Kritik: Doctor Who - Siebter Doctor - Volume 1 (ab 28. November 2014 im Handel)


Wenn es im Bereich der Fernsehunterhaltung eine Produktion gibt, welche die Bezeichnung "Kult-Serie" absolut zu Recht trägt, dann ist des Doctor Who. In seinem Heimatland Großbritannien kennt jedes Kind den Time Lord, und nachdem er längere Zeit brauchte, um auch hierzulande Fuß zu fassen, besitzt der Doctor mittlerweile auch in Deutschland eine treue Fangemeinde. Beginnend mit William Hartnell im Jahre 1963, haben bis heute insgesamt 12 unterschiedliche Schauspieler diese Figur im Fernsehen verkörpert. Und Amtsinhaber Peter Capaldi wird wohl nicht der letzte in dieser Reihe gewesen sein. Um dem Publikum den Darstellerwechsel plausibel zu machen, wandten die Autoren einen erzählerischen Kunstgriff an: Sie erklärten den Zuschauern einfach, der Doctor müsse sich von Zeit zu Zeit regenerieren und verändere dabei sowohl sein Äußeres als auch seine Charakterzüge. Ein simpler wie effektiver Schachzug, der sich bis heute innerhalb der Serie bewährt. 1987 stand wieder einmal so eine Regeneration auf dem Programm, und die BBC präsentierte als den siebten Doctor Sylvester McCoy, den Kinogänger unserer Tage als Radagast aus der Hobbit-Trilogie kennen. Die erste Doctor-Who-Staffel mit McCoy in der Hauptrolle hat Pandastrom Pictures in der DVD-Box Doctor Who - Siebter Doktor - Volume 1 zusammengefasst, die am 28. November 2014 in den Handel kommt.

Sylvester McCoys erste Staffel in der Rolle des siebten Doktors umfasst 14 Episoden à 25 Minuten, die unterm Strich zwei vierteilige und zwei dreiteilige Geschichten ergeben. Und es ist ein schriller, bunter und witziger Trip durchs All, den man als Zuschauer geboten bekommt. Gleich zu Beginn trifft der Doctor in Terror auf Laktertia auf eine gefährliche Widersacherin, mit der er schon zuvor zu tun hatte: Die Rani. Sie hat sich mit einem Volk menschengroßer Fledermauswesen verbündet, um die Macht über das Universum zu übernehmen. Anschließend geht der Doctor zusammen mit seiner Begleiterin Mel (Bonnie Langford) in der Story Der Fluch des Kroagnon im Hochhauskomplex Paradise Towers dem Verschwinden seiner Bewohner auf den Grund, ehe er in Delta und die Bannermänner eine Gruppe von Aliens begleitet, die einen Trip ins Disneyland der 1950er unternehmen wollen. Und das nur, um dann stattdessen in einem Feriencamp in Südwales zu landen. Die Staffel beschließt das Abenteuer Das Feuer des Drachen, in dem der Doctor auf einem Eisplaneten gegen den skrupellosen Schatzjäger Sabalom Glitz und den Sklavenhalter Kane kämpfen muss, der mit einer einzigen Berührung seine Gegner zu Eis gefrieren lassen kann. Dort lernt er auch die junge Ausreißerin Ace kennen, die den Doktor fortan auf seinen Reisen begleitet und sich als einer der beliebtesten Companions der Geschichte dieser Serie entpuppen wird.

Die Geschichten in Doctor Who - Siebter Doktor - Volume 1 haben inzwischen fast 30 Jahre auf dem Buckel, können ihr Alter natürlich nicht einfach verleugnen, bieten aber auch heute noch kurzweilige und abwechslungsreiche Unterhaltung. Sylvester McCoy gelingt es überraschend schnell, sich in seiner Rolle einzufinden und diese anschließend zu prägen. Sein Stil unterschied sich seinerzeit deutlich von dem seines Vorgängers Colin Baker, doch gab seine leicht komödiantische Herangehensweise den Folgen eine wohltuende Leichtigkeit und brachte frischen Wind in eine Serie, welche die BBC zu diesem Zeitpunkt am liebsten loswerden wollte. Neben McCoy und Bonnie Langford als Companion Mel kann man zudem mit Sophie Aldred, Kate O'Mara, Mark Greenstreet, Donald Pickering, Wanda Ventham, Richard Briers, Clive Merrison, Elizabeth Spriggs, Brenda Bruce, Don Henderson, Belinda Mayne, Richard Davies, Stubby Kaye und Tony Selby eine ganze Reihe bekannter britischer Schauspieler dieser Ära in Aktion erleben, was diese Geschichten auch zu einer Zeitreise in die Vergangenheit britischen Fernsehens insgesamt macht und nicht nur im Bezug auf die Serie Doctor Who.

Ein wirkliches Highlight dieser Box ist sicherlich ihr Bonusmaterial. Über fünf Stunden an Material in Form von Featurettes, Interviews, Deleted und Extended Scenes und Ausschnitten aus zeitgenössischen Fernsehsendungen, in denen über den neuen Doctor berichtet wurde, kann man sich bei Interesse zu Gemüte führen. Außerdem gibt es zu jeder Folge Audiokommentare, Bildergalerien, Infotexte usw. So etwas lässt man sich gerne gefallen. Für den DVD-Release wurden Bild und Ton digital remastert, deutsche wie englische Tonspur in DD 2.0 sind wählbar. Das 4-DVD-Set kommt in einer Kunststoffhülle inkl. Wendecover (ohne FSK-Logo) daher, die ihrerseits in einem Hochglanzschuber geliefert wird. In weiser Voraussicht wurde das obligatorische Logo mit der Altersfreigabe auf die Folie gedruckt, in der Doctor Who – Siebter Doktor – Volume 1 eingeschweißt ist, so dass nach dem Auspacken auch der Schuber "unverschandelt" betrachtet werden kann. Das 10-seitige und reich bebilderte Booklet enthält übrigens nicht nur einen Episodenguide, sondern informiert auch über Hintergründe. Eine schöne Sache, die das Gesamtpaket gelungen abrundet.


Doctor Who hat eine Vergangenheit zu bieten, wie kaum eine andere TV-Serie. Mit Doctor Who – Siebter Doctor – Volume 1 gewährt Pandastorm Pictures einen Einblick in diese Historie. Doch es ist keine trockener Geschichtsstunde, die hier geboten wird, sondern gute Unterhaltung mit einem Sylvester McCoy, der einen schnell für sich einzunehmen weiß. Wer bereits Fan der Serie ist, kommt an dieser Box kaum vorbei. Und wer endlich einmal wissen möchte, was es mit diesem Doctor auf sich hat, von dem die anderen immer reden, kann sich mit dieser Box ein gutes Bild davon machen, warum diese Figur seit Jahrzehnten Kult ist.

Doctor Who – Siebter Doctor – Volume 1 ist ab dem 28. November 2014 im Handel erhältlich.

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